Der neue Mobilfunkstandard 5G ermöglicht das Internet of Things (IoT) erst. Er verspricht Datenraten von bis zu 20 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) – LTE kommt auf höchstens ein Gbit/s – sowie höhere Frequenzkapazitäten und Datendurchsätze. Nur so können IoT-Systeme reibungslos miteinander kommunizieren und Technologien wie autonomes Fahren sicher umgesetzt werden. Ein weiterer Vorteil von 5G gegenüber herkömmlicher LTE-Technik ist der geringere Energieverbrauch, wodurch die Nutzung von IoT-Systemen im Nanobereich erst denkbar wird. 5G bereitet damit den Weg für das IoT, was Infrastrukturgebern wie Telekommunikationsunternehmen und anderen Dienstleistern zu neuem Wachstum verhelfen wird.
Bereits jetzt werden immer mehr Geräte miteinander vernetzt, ob in Unternehmen zur Intensivierung der automatisierten Fertigung oder in Privathaushalten im Smart Home zur effizienten Steuerung des Stromverbrauchs, der Elektrotechnik oder dem Staubsauger, der saugt, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. So beeinflusst das IoT Unternehmen und Privatnutzer schon heutzutage erheblich. Deswegen versprechen viele sich von der Entwicklung einen Boom neuer Geschäftsmodelle – und gleichzeitig eine Renaissance älterer Ansätze.
Die KI ist dabei besonders wichtig; schließlich ermöglichen erst autonom operierende, selbstlernende Strukturen die effiziente Verarbeitung des riesigen Datenvolumens im IoT. Menschliche Arbeitskraft wird nicht mehr ausreichen, das äußerst komplexe und schier unermesslich große Datennetzwerk, auf dem das IoT fußt, zu beherrschen und zu organisieren.
Wie bei allen Tätigkeiten, Ablauf- und Produktionsprozessen, die sich auf Onlineleistungen stützen, ist Sicherheit auch im IoT entscheidend, wenn es um die erfolgreiche Implementierung in Unternehmen und die Akzeptanz in der Bevölkerung geht. Deshalb ist wichtig, dass dem Thema von Anfang an ein hoher Stellenwert beigemessen wird.
Das IoT senkt die Gefahr für Unternehmen nicht, durch Schwachstellen in Ihren Anwendungen oder durch zugekaufte Software, DoS-Angriffe, oder den Download von Malware (Schadsoftware) gehackt zu werden. Im Gegenteil, denn die Milliarden vernetzter Geräte bedeuten auch Milliarden potenzieller Sicherheitslücken für Anwender. Von denen wird es viele geben, denn Schätzungen gehen bis 2020 von über 50 Milliarden Systemteilnehmern im IoT aus. Hinzu kommt, dass cloudbasierte Speicher und Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) wichtiger werden, um die großen Datenmengen zu sichern. Diese Technologie bietet ungewollt Lücken für Manipulationen, so dass Sicherheitstechniker auf die Absicherung dieses Bereichs größten Wert legen müssen.
Darüber hinaus entwickelt sich die Informations-Technologie derzeit rasend schnell weiter, sodass die Sicherheitssysteme nicht mithalten können. Deshalb fehlen Standards, wodurch Einfallstore für unbefugte Dritte entstehen. Die Gefahr haben jedoch Experten innerhalb und außerhalb der Unternehmen bereits erkannt. Mit Hilfe zahlloser Maßnahmen soll ihr begegnet und auf diese Weise für ein sichereres IoT gesorgt werden. Dazu zählen Bausteine wie eine stets verschlüsselte, kryptografische und deshalb fälschungssichere Authentifizierung der IoT-Teilnehmer, aktuelle Sicherheitssysteme und laufend durchgeführte Analysen, die Schwachstellen und Sicherheitslücken im IoT aufdecken und beseitigen. Firmen, die sich auf derlei Dienste spezialisieren, dürfen sich in den nächsten Jahren auf eine kontinuierlich wachsende Nachfrage einstellen.
Losgelöst von künftigen Geschäftsmodellen profitieren auch klassische Branchen vom IoT. Diese Entwicklung ist nicht neu und begann schon mit dem zunehmenden Einsatz von Robotern in der Fertigung. Im Zuge des Reshorings – im Gegensatz zum Offshoring – haben seit den Neunzigern immer mehr Unternehmen Produktionskapazitäten aus Billiglohnländern wie China abgezogen. Die Idee dahinter: Je automatisierter Firmen sind, desto weniger Personalkosten haben sie und desto niedriger sind die Vorteile billig verfügbarer Arbeitskräfte in anderen Ländern. Das macht die Fertigung in Deutschland für diese Unternehmen wieder interessant, denn neben den gesunkenen Personalkosten hat die Herstellung im Inland viele Vorteile; einige davon sind direkter Kontakt, kurze Wege, hoch qualifiziertes Personal und fehlende Sprachbarrieren. Aus diesem Grund sind inzwischen Betriebe aus so unterschiedlichen Branchen wie Elektrotechnik, Maschinenbau oder auch der Konsumgüterindustrie wieder dazu übergegangen, ihre Kapazitäten hierzulande auszuweiten oder neue Standorte zu eröffnen. Ein Beispiel ist die neue, eine Milliarde Euro teure Investition von Bosch in eine Chip-Fabrik in Dresden.
@RadekVyskovsky