Finnische Städte erkunden das Wiederverwendungspotenzial von Kunstrasen

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Helsinki und fünf weitere finnische Städte erforschen den Einsatz von Kunstrasen im Kontext der Kreislaufwirtschaft.

Die Studie, die im Jahr 2024 abgeschlossen sein soll, sammelt Erfahrungen mit der Wiederverwendung von Kunstrasen und untersucht die in Finnland und anderswo in Europa verfügbaren Recyclinglösungen.

Die nationale Kunstrasenstudie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Städte Espoo, Helsinki, Lahti, Oulu, Tampere und Vantaa.

Herausforderungen der Nachhaltigkeit

In Finnland gibt es etwa 450 Kunstrasenplätze, und das Spielfeldmaterial wird bei Abnutzung regelmäßig ausgetauscht. Für gebrauchten Kunstrasen, insbesondere wenn er sich in einem schlechten Zustand befindet, stehen derzeit keine nachhaltigen Verarbeitungsmethoden zur Verfügung.

Zu den Herausforderungen bei der Wiederverwendung von Kunstrasenmaterialien gehören die vielen verwendeten Kunststoffqualitäten und die anderen in den Matten enthaltenen Komponenten wie Gummigranulat und Sand. Es besteht ein großer Bedarf an nachhaltigen Betriebsmodellen für das Recycling von Kunstrasen.

Die Studie wird insbesondere Recyclinglösungen identifizieren, die in Europa verfügbar sind, wo bereits spezialisierte Einrichtungen vorhanden sind. Erhofft werden auch nachhaltigere Lösungen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft von Kunstrasen in Finnland.

„Es wird interessant sein zu sehen, was die Studie über das Potenzial zur Förderung inländischer kommerzieller Kreislaufwirtschaftslösungen verrät“, sagte Projektkoordinator Oleg Jauhonen von der Stadt Helsinki.

Es besteht auch die Hoffnung, dass die Studie Informationen liefern wird, die die Entscheidungsfindung für Projekte zur Entfernung von Kunstrasen in den kommenden Jahren unterstützen.

An dem Projekt sind neben den Städten auch der finnische Fußballverband Palloliitto, das Abfallentsorgungsunternehmen Lounais-Suomen Jätehuolto Oy, das finnische Umweltinstitut, die Fachhochschule Turku und die finnische Agentur für Sicherheit und Chemikalien beteiligt. Die Forschung wird von Ramboll Finnland durchgeführt.

Helsinki hat außerdem gleichzeitig Pilotprojekte zu Kreislaufwirtschaftslösungen für gebrauchten Kunstrasen gestartet, um nachhaltige Betriebsmodelle für das Recycling stillgelegten Kunstrasens zu finden. Die Pilotprojekte starteten mit einer gemeinsamen Marktdialogveranstaltung im Dezember. Geplant ist, die Pilotprojekte im Zusammenhang mit der Sanierung von zwei bis vier Kunstrasenplätzen im Frühjahr umzusetzen. Die Erfahrungen aus den Pilotprojekten werden die bundesweite Studie ergänzen.

Zusätzlich zu Kreislaufwirtschaftslösungen für gebrauchten Kunstrasen hat Helsinki proaktiv auf das bevorstehende Verbot von Gummigranulat reagiert, indem es biobasierte Füllstoffe verwendet, die Gummigranulat in neuen Bereichen ersetzen, um Erfahrungen mit deren Verwendung zu sammeln. Darüber hinaus wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung von Gummigranulat von den Feldern in die Umwelt zu reduzieren.

Neben der Emissionsreduzierung möchte die Stadt Helsinki Lösungen für die Kreislaufwirtschaft fördern und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen und Materialien unterstützen. Laut dem kürzlich aktualisierten Aktionsplan für die Kreislauf- und Sharing Economy will die Stadt Wege finden, die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen zu fördern, insbesondere im Infrastrukturbau, im Landschaftsbau und beim Bau von Sportanlagen. Der Fortschritt der Maßnahme wird durch das vom Life-Programm der EU geförderte nationale PlastLife-Projekt beschleunigt, an dem Helsinki beteiligt ist.

Helsinkis Vision ist es, eine Plattform für innovative und effektive Kreislaufwirtschaftslösungen zu sein, die den nationalen Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Kreislaufwirtschaftsgesellschaft unterstützen.

Quelle: smartcitiesworld.net

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