Osram als führender Licht- und optischer Halbleiterkonzern stellt auf der Messe Light + Building in Frankfurt eine Software-Plattform vor, die weit über intelligente Lichtsteuerung hinausgeht. „In einem besonders intelligenten Gebäude konnten wir den Stromverbrauch von Licht mithilfe unserer neuen Lightelligence-Plattform radikal senken“, sagte Stefan Kampmann, Technologievorstand der OSRAM Licht AG. „Noch mehr Geld können Nutzer sparen, wenn sie über die Lightelligence-Plattform verschiedene intelligente Steuerungssysteme in Gebäuden zusammenführen.“
Lightelligence von Osram hat in einem einjährigen Test im eigenen Werk in Traunreut Energieeinsparungen von gut 90 Prozent erzielt. Dazu wurde zum einen die konventionelle Beleuchtung auf LED umgestellt. So wurden mehr als 60 Prozent Stromersparnis möglich. Durch eine intelligente Light-on-Demand-Ansteuerung mit Bewegungsmeldern konnten weitere 75 Prozent eingespart werden und so in Summe die Stromersparnis im Lager- und Logistikbereich des Werkes auf mehr als 90 Prozent ausgeweitet werden.
„Wir etablieren uns mit unserer Technologie immer stärker als Raumversteher“, sagte Thorsten Müller, Leiter des Bereichs Innovation bei Osram. „Leuchten sind in jedem Gebäude überall vorhanden und haben einen Stromanschluss. Das sind perfekte Voraussetzungen, um durch Kombination mit Sensoren wertvolle Daten über Raumnutzung und Betriebsbedingungen zu erheben und auszuwerten.“ Dabei nutzt Osram Erfolgsrezepte der Plattformökonomie. „Erfolgreiche Betreiber von Plattformen haben effektive Entwickler-Ökosysteme geschaffen“, so Müller. „Diese Logik wenden wir auch für Lightelligence an: Anwender unserer offenen Plattform können eine vollentwickelte Infrastruktur nutzen, ohne sie selbst aufbauen oder warten zu müssen.“
Als einer der ersten Kunden nutzt der Leuchtenspezialist RZB aus Bamberg die neue Lightelligence-Plattform von Osram. Die Plattform für das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) ermöglicht hier, die Funktionsprüfung von Notbeleuchtungssystemen automatisiert aus der Ferne durchzuführen. In öffentlichen oder gewerblich genutzten Gebäuden schreibt der Gesetzgeber vor, die Notbeleuchtungssysteme regelmäßig zu prüfen. Noch oft müssen dazu Mitarbeiter durch die Gebäude laufen und die Funktion der Beleuchtung jedes einzelnen Notausgangsschildes überprüfen. Jetzt kann die vorgeschriebene Prüfung und Dokumentation mithilfe von Sensoren und Lightelligence auf Knopfdruck aus der Ferne erfolgen, was die Betriebskosten der Gebäude erheblich senkt.
Auf der Plattform Lightelligence lassen sich verschiedenste Komponenten und Steuerungssysteme einbinden. Das System ist offen für die Integration von Produkten, Programmen und Schnittstellen aller Hersteller. So lassen sich Systemsynergien heben und damit Kosten sparen. Bewegungsmelder, die eigentlich für die Lichtsteuerung installiert sind, können auch vom Alarmsystem und der Heizungsansteuerung genutzt werden. Luftqualitätssensoren können sowohl von der Klimaanlage bzw. der automatischen Fenstersteuerung als auch von der Feuermeldeanlage angesteuert werden. Ein Helligkeitssensor könnte neben der Steuerung von Jalousien auch für das Dimmen der Innenbeleuchtung sowie auch für die Feuermeldeanlage und den Einbruchsalarm verwendet werden. Durch die mehrfache Auswertung von Sensoren in verschiedenen Steuerungssystemen lassen sich Installations- und Betriebskosten signifikant senken.
Auf Osrams Lightelligence-Plattform können unterschiedlichste Softwareprogramme betrieben werden. So entstehen neue Anwendungen jenseits des Lichts. Beispielsweise sorgen sensorbasierte Logistiklösungen von Osram in Lagergebäuden dafür, mittels der Lichtinfrastruktur Lagerbestände zu erfassen, die Lagernutzung zu optimieren oder das Raumklima für verderbliche Ware zu überwachen. In Bürogebäuden lassen sich mittels Präsenzerkennung Besprechungsräume effizienter managen oder die Raumreinigung bedarfsabhängig planen. In Einzelhandelsgeschäften wiederum kann die Kundenansprache durch digitale, ortsbasierte Dienste verbessert werden. Bewegliche Güter lassen sich orten, womit beispielsweise in Krankenhäusern Betten oder medizinische Geräte ohne Zeitverzug lokalisiert werden können. Außerhalb von Gebäuden sind Smart-City-Anwendungen wie das Erkennen und Melden von freien Parkplätzen durch intelligente Straßenlaternen mit Lightelligence möglich.
Programmierer solch smarter Anwendungen sparen erhebliche Entwicklungszeit durch die strukturierte Entwicklungsumgebung und in hohem Maße vorhandene Softwaremodule. Für die Bereitstellung von Lightelligence setzt Osram auf die hochverfügbaren und skalierbaren Infrastruktur-Dienste der Microsoft Cloud-Plattform Azure.
Quelle: pressebox.de