Für eine smarte Stadt auf Basis eines flächendeckenden LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) ziehen in Moers alle Beteiligten an einem Strang. Mit Beteiligung der Bürgerschaft haben Stadtverwaltung, Zentrales Gebäudemanagement und die städtischen Betriebe ENNI im Sommer 2019 eine zweijährige Testphase gestartet, bei der konkrete Anwendungen ausprobiert werden. Die IoT-Experten von Alpha-Omega Technology wollen jetzt die Stadt dabei unterstützen, in die erfolgreiche Umsetzung der ersten Projekte zu gehen. Aktuell wird ein intelligentes Energiemanagement für Schulgebäude geplant.
Das Potenzial der LoRaWAN-Technologie wurde bereits 2018 im Rahmen des Hackday Niederrhein thematisiert, als eine Teilnehmerin das erste Gateway mit ins Rathaus Moers brachte und von kleinen Datenpaketen, von großen Übertragungsreichweiten und interessanten Einsatzmöglichkeiten berichtete. Mit bürgerschaftlicher Beteiligung wurden durch die Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Moers Anfang 2019 erste Use Cases erarbeitet, die zeitnah erprobt worden sind. Die Technologie ermöglicht eine vergleichsweise kostengünstige Infrastruktur, überbrückt größere Distanzen, verbraucht sehr wenig Strom, eignet sich besonders für die drahtlose Kommunikation von Sensoren und damit für den Einsatz leichter batterie- oder solarbetriebener Geräte.
Erfolgreiche Testphase mit konkreten LoRaWAN-Anwendungen
„Acht Gateways haben wir inzwischen installiert. Sie nehmen die Daten der jeweiligen Sender auf und geben sie an die Server weiter. Vier weitere werden in den nächsten Monaten noch nachgerüstet. Unser Ziel ist es, im kommenden Jahr eine flächendeckende Versorgung zu bieten“, erklärt Marvin Halle vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Moers. „Wir suchen möglichst hoch gelegen Standorte, damit wir eine große Reichweite erzielen.“ Die städtischen Kooperationspartner haben bislang positive Erfahrungen mit der neuen Technologie gemacht: Erstmals wurde LoRaWAN produktiv zur Temperaturübertragung des Naturfreibades Bettenkamper Meer eingesetzt. Außerdem hat die Stadt beim moers festival eine mobile Bühne mit einem Tracking-Modul ausgestattet. So konnten die Besucher über die Festival-App den Standort des Fahrzeugs nachvollziehen und dort die Konzerte erleben.